Lieber Westergrund oder Western?
Main-Echo Pressespiegel

Lieber Westergrund oder Western?

Fest: Gemeinde Westerngrund feiert vom 1. bis 3. Juli die Fusion vor 50 Jahren - Namenswahl war nicht einfach
WESTERNGRUND  Von un­se­rem Re­dak­teur JO­SEF PÖM­MERL740 Jah­re alt wird die Ge­mein­de Wes­tern­grund in die­sem Jahr. Zu­min­dest ist die ers­te ur­kund­li­che Er­wäh­nung des Or­tes heu­er 740 Jah­re her. Das ist je­doch nicht der ein­zi­ge Jah­res­tag, der am Wo­che­n­en­de vom 1. bis 3. Ju­li ge­fei­ert wer­den soll. Zugleich ist auch die Gebietsreform 50 Jahre her, die aus den einst selbstständigen Orten Unterwestern, Oberwestern und Huckelheim die Gemeinde Westerngrund formte.
Heute ist man längst zusammengewachsen, doch hat sich einst vor allem Huckelheim gegen die Fusion gesträubt, als diese 1970 zur Diskussion stand. Während die Gemeinderäte von Oberwestern und Unterwestern dafür stimmten, war der Gemeinderat in Huckelheim in dieser Frage gespalten.
Bürger für Zusammenschluss
Eine Abstimmung am 13. November 1970 fiel mit 5:4 Stimmen gegen eine Gemeindefusion aus. Erst als sich eine Gruppe Huckelheimer Bürger vehement für eine Fusion einsetzte, stimmte der Gemeinderat Huckelheim am 8. April 1971 zu. Wie in Ober- und Unterwestern dann aber einstimmig.
Bei der Besprechung, wie die Zusammenlegung zu erfolgen habe, nahm der Bürgermeister aus Huckelheim jedoch nicht teil, da er gegen den Zusammenschluss war, und wurde vom 2. und 3. Bürgermeister vertreten. Bei dieser Besprechung wurde auf Vorschlag Huckelheims beschlossen, die neue Gemeinde »Westergrund« zu nennen.
Regierung gab Namen vor
Der Regierung von Unterfranken war dies aber ein Buchstabe zu wenig. Sie erklärte, die Gemeinde solle nach dem Westernbach Westerngrund heißen. Das Bayerische Staatsarchiv lehnte hingegen den Namen Westerngrund ab. Daraufhin schlug der Gemeinderat von Oberwestern vor, die neue Gemeinde einfach Western zu nennen. Damit war jedoch das Unterwesterner Gemeindegremium nicht einverstanden und so blieb es letztlich beim Namen Westerngrund.
Zum 31. Dezember 1971 gaben dann die drei Gemeinden Unterwestern, Oberwestern und Huckelheim im Zuge der damaligen Gebietsreform ihre Eigenständigkeit auf und wurden zum 1. Januar 1972 die Einheitsgemeinde Westerngrund. Inzwischen gibt es wohl keine Person in Westerngrund mehr, die diesen Zusammenschluss bedauert, so die amtierende Bürgermeisterin Brigitte Heim (Wählervereinigung Wir).
Programm der Feier
Daher soll dies nun auch von Freitag, 1. Juli, bis Sonntag, 3. Juli, gefeiert werden. Am Freitag ist um 19 Uhr eine Jubiläums-Gemeinderatssitzung in der Mehrzweckhalle mit Gemeinderäten der vergangenen 50 Jahre anberaumt. Dabei soll ein kleiner Rückblick der Ereignisse seit 1972 gegeben werden sowie ein Ausblick auf das Jahr 2022. Dafür wird um Anmeldung unter E-Mail buergermeisterin@gemeinde-westerngrund oder Tel. 06024 6735-20 gebeten.
Am Samstag, 2. Juli, geht die eigentliche Feier los. Um 15 Uhr startet der Festbetrieb mit einem kleinen Vergnügungspark. Ab 19 Uhr gibt es Livemusik mit der Band »Extra 3« auf dem Festplatz. Um 22 Uhr werden Die Füchse eine Feuershow zeigen. Zudem wird es am Samstag und Sonntag mittelalterliches Lagerleben auf dem Festplatz geben sowie einen Tag der offenen Tür im Rathaus und bei der Feuerwehr.
Bedford-Strohm hält Messe
Der Höhepunkt erfolgt am Sonntag, 3. Juli, um 10 Uhr: Dann wird der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm mit der evangelisch-lutherischen Kirchen-gemeinde St. Markus und der katholischen Pfarreiengemeinschaft Christus Immanuel einen ökumenischen Gottesdienst halten. Anschließend ist Festbetrieb, zu dem um 11.30 Uhr die »Kolpingkapelle Westerngrund« aufspielt.

23.06.2022
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