Krombach will ein neues Baugebiet ausweisen
Main-Echo Pressespiegel

Krombach will ein neues Baugebiet ausweisen

Gemeinderat: Viele Interessenten, wenige zum Verkauf stehende Grundstücke - Vergaberichtlinien geplant
KROMBACH  Die Ge­mein­de Krom­bach will ein neu­es Bau­ge­biet aus­wei­sen. Um jun­ge Fa­mi­li­en und Per­so­nen mit be­son­de­rem Be­zug zur Kahl­grund­ge­mein­de be­vor­zu­gen zu kön­nen, soll ein An­sied­lungs­mo­dell mit Ver­ga­be­richt­li­ni­en, al­so ei­ne Art Kri­te­ri­en­ka­ta­log, er­s­tellt wer­den.

Anlass ist, so Bürgermeister Peter Seitz (UB) am Dienstagabend im Gemeinderat, die Diskrepanz zwischen hoher Nachfrage und wenigen zum Verkauf stehenden Grundstücken.

»Allein seit Jahresbeginn haben sich 14 Interessenten, vorwiegend junge Familien, wegen eines Grundstücks bei mir erkundigt«, sagte er. Demgegenüber stünden zwar 65 unbebaute Grundstücke. Doch diese seien allesamt Privateigentum und stünden nur zum Verkauf, wenn die Eigentümer das wollten. 25 dieser unbebauten Grundstücke könne man sowieso gleich ausschließen, weil sie als sogenannte angegliederte Gartengrundstücke genutzt würden.

Geringe Verkaufsneigung

Entsprechend negative Erfahrungen seien bereits gemacht worden: »Wir schreiben die Eigentümer jedes Jahr an, oder telefonieren mit ihnen, ob sie die Grundstücke nicht verkaufen würden. Die Resonanz war bisher sehr gering.« Wenn doch mal ein Grundstück verkauft werde, dann meist aufgrund persönlicher Beziehungen oder wenn der Bauwillige bereit sei, einen »deutlich vom Bodenrichtwert entfernten Preis« zu bezahlen.

Auf der von der Kommunalen Allianz Kahlgrund-Spessart initiierten Internetseite »Hausnummer frei« sei derzeit kein Grundstück aus Krombach zu finden. Angeboten würden hier momentan nur jeweils vier Grundstücke in Mömbris und Westerngrund, jeweils zwei in Schöllkrippen und Kleinkahl sowie ein Grundstück in Geiselbach.

Der Einführung der Grundsteuer C sei inzwischen eine Absage erteilt worden. »Damit wollten die Gemeinden den Leerstand angehen. Das verschärft jetzt die Situation, da nicht an Grundstücke zu kommen ist.«

Drei Gebiete im Blick

Man könne zwar auch die innerörtliche Entwicklung forcieren; doch das sei auch nur begrenzt möglich. So bleibe letztendlich nur die Ausweisung eines Neubaugebiets. Details wollte der Rathauschef noch nicht öffentlich machen, doch er erklärte, dass drei Gebiete in Betracht kämen, die bereits grob mit dem Landratsamt abgesprochen worden seien. Diese müssten jetzt grundsätzlich geprüft werden; mit allen nötigen Verfahrensschritten.

Die Vergaberichtlinien, die bereits in Arbeit seien, sollen dafür sorgen, dass nur bestimmte Personen in den Genuss eines Grundstücks kommen. Das seien beispielsweise junge Familien mit Kindern, Personen mit Behinderung oder Pflegegrad oder Personen mit besonderem Bezug zur Gemeinde, wie etwa Ehrenamtliche oder Vereinsmitglieder.

Die Erschließung eines Neubaugebiets kann er sich bereits für 2022 vorstellen: »Wer in den nächsten zwei Jahren bauen will, kann sich jetzt schon melden«, sagte er.

24.02.2021
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