Mehrere Bäume gefällt: Biber am Schöllkrippener Angelsee
Main-Echo Pressespiegel

Mehrere Bäume gefällt: Biber am Schöllkrippener Angelsee

Tierwelt: Laut Unterer Naturschutzbehörde unter Beobachtung - 30 Biberpopulationen gibt es im Kreis
Schöllkrippen  Der Bi­ber ist wie­der ak­tiv. Im Be­reich des Sc­höllkrip­pe­ner An­gel­sees zwi­schen Klein­lau­den­bach und Sc­höllkrip­pen hat er sich an meh­re­ren Bäu­men be­tä­tigt, wie un­ser Le­ser Ar­min Am­berg mit­ge­teilt hat. Als Be­weis hat er meh­re­re Bil­der an­ge­nag­ter und ge­fäll­ter Bäu­me ge­macht.

Es handelt sich um einen alten Bekannten. Das Biberrevier zwischen Schöllkrippen und Kleinlaudenbach sei der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt schon seit längerer Zeit bekannt, heißt es von dort auf eine Anfrage hin. Mit dem örtlichen Biberberater sei Kontakt aufgenommen worden und vor Ort eine Beratung erfolgt.

Biberberater werden von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) ausgebildet und übernehmen für die Unteren Naturschutzbehörden beratende Funktion. Zur Zeit gibt es im Landkreis Aschaffenburg neun dieser ehrenamtlichen Biberberater.

Die Zahl der Biberreviere liegt im Landkreis bei knapp 30 Stück. Diese werden in der Regel jährlich von den Biberberatern kartiert. War Unterfranken neben den Alpen lange Zeit noch der einzige weiße Fleck auf der bayerischen Biberkarte, sind der Main und alle größeren Bäche im Kreis inzwischen besiedelt.

In ganz Bayern leben inzwischen wieder über 20.000 Biber in 5500 Revieren. Dabei war dieses Tier hier ein Jahrhundert lang ausgestorben.1867 wurde der letzte Biber im Freistaat erlegt und erst 1966 wieder eine kleine Anzahl angesiedelt. Um 1900 gab es in ganz Europa nur noch zwischen 1000 und 2000 Tieren, in Deutschland nur noch an der Elbe.

Wie kein zweites Tier gestaltet der Biber seinen Lebensraum selber durch das Fällen von Bäumen und das Anlegen von Dämmen. Auch zum Nutzen vieler anderer Tier- und Pflanzenarten. Das bringt ihn aber auch häufig in Konflikt mit dem Menschen, wenn etwa Nutzbäume gefällt oder Straßen und Gleise untergraben werden, wie dies auch schon bei der Kahlgrundbahn geschehen ist. Hier sollen die Biberberater vermitteln. Das Einfangen oder Töten der Tiere ist aber nur in wenigen Ausnahmefällen gestattet.

Übrigens muss niemand eine Biberschwemme befürchten. Hat die Population einen bestimmten Stand erreicht, bleibt sie stabil, wie Beobachtungen an der Elbe und einigen länger besiedelten bayerischen Bächen und Flüssen gezeigt haben.

05.02.2021
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