Mehrheit in Wiesen fürAntrag auf Biosphärenregion
Main-Echo Pressespiegel

Mehrheit in Wiesen fürAntrag auf Biosphärenregion

Gemeinderat: Das Für und Wider abgewogen
WIESEN  Das Pro und Con­t­ra für ei­ne An­trag­stel­lung auf An­er­ken­nung als Bio­sphä­ren­re­gi­on wog der Ge­mein­de­rat am Mon­tag ab. Mit sie­ben zu vier Stim­men ent­schied sich das Gre­mi­um sch­ließ­lich mehr­heit­lich da­für. Obwohl es durchaus Zweifel an der Glaubhaftigkeit eines Naherholungsgebietes gab, angesichts von rund 400 Motorrädern und 2400 Pkw, die an Sonntagen durch den Ort fahren.
Der Freizeit- und Ausflugsverkehr erreiche in Wiesen nahezu das Niveau des werktäglichen Berufsverkehrs, so Bürgermeister Wilhelm Fleckenstein. Zudem verfüge Wiesen über keine geeigneten Flächen, wie einen Kommunalwald, für die Ausweisung einer Kernzone. Nach Einschätzung des Rathauschefs stünden in der Entwicklungszone wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Ein Mehrwert für die Natur sei hingegen kaum zu erwarten.
Durch die direkte Lage an der hessischen Landesgrenze liege Wiesen ohnehin am nur Rand des Untersuchungsraums. Ein echter Mehrwert sei nur für die Kommunen gegeben, die in der Kern- oder Pflegezone lägen oder entsprechende Flächen einbringen könnten, lautete ein kritisches Argument. Befürchtet wurde auch mehr Verkehr, mehr Menschen in der Natur und somit negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der heimischen Bevölkerung und Beeinträchtigungen für Natur und Wildtiere. Für eine Beteiligung an der Biosphärenregion hingegen sprach aus Sicht der Ratsmitglieder, dass regionale Spessartprodukte auch überregional bekannter und erfolgreicher vermarktet werden könnten.
Letztendlich überwogen die Argumente zugunsten einer Antragstellung, darunter die wirtschaftlichen Vorteile für Gastronomie, Pension, Brauerei einerseits, ohne dass andererseits der Gemeinde irgendwelche Nachteile entstünden.
Das Gremium stimmte zwar überein, dass die Gemeinde Wiesen keine Flächen für eine Kernzone einbringen kann, votierte aber dennoch mehrheitlich für eine offizielle Antragstellung auf Anerkennung als Biosphärenregion. Dies geknüpft an die Erwartung, dass der Freistaat Bayern für die Einbringung kommunaler Flächen in die Biosphärenregion Spessart eine angemessene Entschädigungsleistung erbringt. ahe
07.05.2024
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben