Aus der Geschichte
Schon in frühgeschichtlicher Zeit war der Raum um Schöllkrippen besiedelt. Auf der "Alten Burg" errichteten die Kelten einen Ringwall als Fliehburg. In fränkischer Zeit entstanden vor dem Spessart Hofsiedlungen wie z. B. Ernstkirchen mit seiner Pfarrkirche. Ein germanisch-christlicher Bildstein aus der Übergansperiode zum Christentum wurde bei der Tieferlegung des Chores der Pfarrkirche gefunden.
Schöllkrippen selbst erwuchs aus einer Hofsiedlung mit Mühle unterhalb des Zusammenflußes von Kahl und Westernbach. Nach der Stauferzeit übernahm das Kurfürstentum Mainz unter dem Kurfürsten Theoderich von Erbach an diesem Platz ein Forsthube und erbaute 1450 einen Amtssitz - das heutige Rathaus - und die Kapelle St. Lukas. Nach 1500 waren ein Zehntgericht und im 17. und 18. Jahrhundert ein Mainzer Amt im Schloß untergebracht, neben dem die gotischen Sackhäuser als Wohnungen und Zehntabgabestellen noch erhalten sind.
Die Kahl als Westgrenze des Aschaffenburger Forstbezirkes, der in der spätkarolingischen Zeit dem Stift St. Peter und Alexander geschenkt wurde, bildete später die Grenze zwischen Kurmainz und dem Landgericht Krombach. 1666 übernahmen die Grafen von Schönborn das Gericht Krombach und kauften Mainz verschiedene Herrschaftsrechte über Höfe und Orte zwischen Kahl und Westernbach. Nur der Ort Hofgut an der Kahldurchfahrt in Schöllkrippen, Waag und Schneppenbach blieben mainzisch, da hier die alte Straßenverbindung zwischen dem Maintal und Gelnhausen und hinauf zur Birkenhainer Straße unter Kontrolle der Kurfürsten bleiben sollte. Reichsritterschaft und Kurmainz waren im Schöllkrippener Ortsbereich Grenznachbarn.
Mit Bildung der Marktgemeinde 1814 vereinigten sich die Mainzer Orte links der Kahl, Schöllkrippen und Ernstkirchen mit Waag, Hofgut und dem schönbornschen Ort Gasse sowie Hofgut Langenborn rechts der Kahl zur ersten größeren Gemeinde mit 750 Einwohnern im oberen Kahlgrund. Gleichzeitig kam Schöllkrippen nach Auflösung des Fürstentums Aschaffenburg bzw. des Großherzogstums Frankfurt an das Königreich Bayern.
Der Markt hat seine Ämter 1782 verloren und erst 1858 wurde das königlich bayerische Landgericht Schöllkrippen gebildet. Dem Gerichtsbezirk gehörten 25 Gemeinden an. Daraus entstand 1862 das Amtsgericht Schöllkrippen. Dieses Gericht wurde 1945 aufgelöst.
Das 1814 selbständig gewordene Schneppenbach schloß sich 1972 dem Markt Schöllkrippen an. Dazu kam noch im Jahre 1978 die Gemeinde Hofstädten, welche von 1802 bis 1816 zu Hessen-Darmstadt gehörte und vorher Eigenbesitz des Klosters Seligenstadt war.
(Theo Büttner)
Geschichte der Sehenswürdigkeiten:
Zeitrückblick - Die Geschichte Schöllkrippens
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Schöllkrippen im Kahlgrund hat viel zu bieten. Eine weit zurückreichende Geschichte zumal. Zum 825-jährigen Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung erscheint dieser Zeitrückblick. Er vermittelt auf sehr anschauliche Weise die ältere Geschichte der Marktgemeinde im Vorspessart.
ISBN 978-3-933915-32-0
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